1811 entstand das einzige Lustspiel von Heinrich von Kleist. Uraufgeführt unter der Inszenierung von Goethe, wurde es aber erst ab 182O auf allen deutschen Bühnen heimisch und zu einem der meist gespielten und erfolgreichsten Stücke. Wir haben die Handlung in bewährter Weise nach Tissen verlegt, unser Gerichtsrat kommt von der Regierung von Augsburg, und es wird Schwäbisch geschwätzt, wobei wir uns bemüht haben, von der Kleist’schen Kunstsprache so viel wie möglich zu erhalten – also Schwäbisch auf höchstem Niveau. Die Rolle des Dorfrichters Adam ist ebenso wie alle anderen Figuren eine Charakterzeichnung vom Feinsten, und die Sprach- und Situationskomik garantieren einen vergnüglichen Abend. Verfolgen wir also, wie der geschundene Dorfrichter von seinem Schreiber erfährt, dass der Gerichtsrat Walter, der schon im Nachbardorf Babenhausen eine Amtstragödie verursachte, gerade heute zur Visitation erscheint, wo der Herr Dorfrichter einen Fall zu verhandeln hat, in den er selber verstrickt zu sein scheint. Schon stürzen sie sich aufeinender: die wortgewaltige Maftha mit ihrer Tochter Eva und der Bauer Veit mit seinem Sohn Ruprecht, dem Vedobten Evas. Ausgang? Ungewis